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Hauska tutustua: Die dritte Deutschland-Stipendiatin der DFG stellt sich vor

Wir stellen vor: Fantine, die dritte Masterstudentin, die mit dem Deutschland-Stipendium der Deutsch-Finnischen Gesellschaft ausgezeichnet wurde und Beiträge für MoinMoi schreibt.
Die Fragen dieses schriftlichen Interviews stellte die vorherige Stipendiatin und heutige Referentin für Online-Öffentlichkeitsarbeit der DFG, Susanne Triesch.

von SusanneT , 13.05.2021 — 4 Kommentare

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Fantine, du bist seit letzten Herbst Stipendiatin der DFG, die dritte nach Claudia und mir – herzlichen Glückwunsch zu dieser Auszeichnung!
Als kleinen Steckbrief würde ich gern zuerst fragen, was und wo du studierst, was du am Finnisch lernen und Finnland besonders magst und was dein finnisches Lieblingswort ist.

Studium:
  • Ich studiere in Greifswald im Master „Sprachliche Vielfalt“ mit Fennistik als Schwerpunkt und Skandinavistik als Zweitfach. Das Ganze ist sprachwissenschaftlich orientiert, was mir besonders gut gefällt.
Das Beste an Finnland und am Finnischlernen:
  • Ich liebe das Gefühl, jetzt Finnisch zu können und diese Sprache zu verstehen und selbst sprechen zu können. Am Anfang war es für mich eine völlig fremde Sprache und jetzt ist Finnisch für mich so selbstverständlich!
  • In Finnland war ich leider noch nie. Das sollte sich aber im nächsten Herbst ändern, und ich freue mich auf die Landschaften und darauf, im Alltag Finnisch hören und sprechen zu können.
Finnisches Lieblingswort:
  • Pikkupakkasta (im Partitiv, weil es einfach meistens in dieser Form vorkommt). Es klingt einfach süß und ich mag auch die Idee des „kleinen Frosts“ oder „Fröstchen“.
Eine der ersten Fragen unter Finnlandinteressierten, die ich dir auch gern stellen möchte, ist natürlich: Wie bist du zur finnischen Sprache und Finnland gekommen, womit hat bei dir die Faszination angefangen?

Am Ende des Gymnasiums hatte ich schon vor, Sprachen an der Uni zu studieren und wollte gerne eine nordische Sprache lernen. Zunächst dachte ich eher an Norwegisch oder Isländisch, aber dann habe ich gehört, dass Finnisch eine ganz andere, eigenartige und komplexe Sprache sein soll. Das klang sehr spannend und wie die richtige Sprache für mich.
Erst viel später habe ich Finnisch das erste Mal in einem Lied gehört, ohne zu ahnen, dass das Finnisch war. Ich fand die Sprache wunderschön und nachdem ich herausfand, dass es tatsächlich Finnisch war, war ich fest entschieden, diese Sprache eines Tages auf irgendeine Weise zu lernen.
 

Wir haben uns 2019 in Warschau das erste Mal getroffen, bei der fennistischen Herbstschule, einer Tagung für Fennistik-Studierende von den Unis in Greifswald, Köln, Warschau und Prag. Da hast du erzählt, und das hat mich sehr beeindruckt, dass du Finnisch die ersten Jahre quasi ganz allein gelernt hast. Erzähl doch etwas über deinen Hintergrund und deinen Weg bis zum Masterstudium in Greifswald.

Wie gesagt wollte ich nach dem Abitur Sprachen studieren, und zwar wollte ich eine nordische Sprache lernen, aber auch mein Deutsch weiterentwickeln. Ich komme nämlich aus Frankreich und habe seit der 6. Klasse Deutsch gelernt. Ich wollte es nicht aufgegeben und war mir nicht sicher, ob ich selbstständig weiterkommen konnte.
In Frankreich gab es zu dieser Zeit aber keine Möglichkeit, Finnisch und Deutsch gleichzeitig zu studieren, deshalb habe ich mich dafür entschieden, Deutsch und Schwedisch (also Germanistik und Skandinavistik) in Lyon zu studieren und Finnisch selbst irgendwann zu lernen. Ich bin ein paar Monate nach Anfang meines Studiums dazu gekommen und habe ab diesem Zeitpunkt keinen einzigen Tag verbracht, ohne zumindest ein bisschen Finnisch zu lernen oder zu wiederholen.
In meinem dritten Studienjahr bin ich mit dem Erasmus-Programm für ein Jahr nach Berlin umgezogen. Deutschland und die deutsche Uni haben mir richtig gut gefallen und ich wollte gerne Deutsch im Alltag weiter sprechen. Ich habe mich also nach Masterstudiengängen in Deutschland umgeschaut, in denen ich Fennistik und eventuell auch Skandinavisitk studieren könnte (in Frankreich hätte ich außerdem nur eine meiner drei Sprachen im Master studieren können). Nach drei Jahren Selbststudium spürte ich, dass ich mehr brauchte, um mit der finnischen Sprache weiterzukommen.
So habe ich den Masterstudiengang in Greifswald entdeckt, der wie für mich geschaffen war!
 

Mit der DFG hattest du dann vermutlich vor deinem Master und dem Stipendium noch nichts zu tun, oder?

Nein, ich hatte nicht einmal davon gehört! Vor der Bewerbung habe ich mich trotzdem mit dem Portal vertraut gemacht.

Jetzt hast du schon viele spannende Beiträge zu Neuigkeiten aus Finnland für die Website geschrieben und auf den DFG-Kanälen in den sozialen Medien geteilt. Wie ist das für dich dadurch Teil der DFG zu sein und wie suchst du dir die Themen aus, über die du schreibst?

Es ist eine sehr spannende Erfahrung! Eigentlich ist es schon ein bisschen lustig, als Französischsprachige Beiträge auf Deutsch über Finnland zu schreiben. Das ist auch eine sehr gute Übung für meine Deutschkompetenz und allgemein ist es spannend, regelmäßig Artikel zu schreiben.
Außerdem folge ich seitdem der finnischen Aktualität viel näher, um möglichst interessante Themen zu finden. Einmal die Woche schaue ich mir die Nachrichten der letzten Tage auf Yle und die neuesten Beiträge von Yle und von der Zeitung Helsingin Sanomat an und wähle ein Thema, das in Finnland gerade wichtig ist und zu dem ich mehrere Beiträge finden kann. Es ist nicht immer einfach, ein spannendes Thema zu finden, aber irgendwie muss ich mir immer eins aussuchen. Die Themensuche ist meistens das Aufwendigste!


Kannst du dir vorstellen auch nach deiner Zeit als Stipendiatin weiter bei der DFG aktiv zu sein und wenn ja, in welchem Bereich?

Ich könnte mir vorstellen, weiter Artikel zu schreiben. Vielleicht nicht jede Woche, weil das ziemlich viel Arbeit ist, sondern wenn mir etwas Interessantes einfällt.
Ich könnte entweder zu Neuigkeiten aus Finnland weiter schreiben oder zum Beispiel zur finnischen Literatur, da ich selbst viel lese, gerne auch auf Finnisch.


Dein Masterstudium neigt sich ja auch schon bald dem Ende zu, was hat dich daran am meisten geprägt und hast du schon Pläne oder Wünsche, in welche Richtung es danach für dich weitergeht?

Es ist schon ein bisschen schade, dass die drei Viertel meines Masterstudiums wegen Corona online stattgefunden haben. Ansonsten bin ich mit meiner Studiumwahl sehr glücklich. Ich bin froh, in Deutschland studiert zu haben und meine Sprach-, sprachwissenschaftlichen und akademischen Kompetenzen weiterentwickelt zu haben.
Mein Hauptziel nach dem Studium ist, Literaturübersetzerin zu werden und ich würde auch sehr gerne in Finnland leben. Die Frage ist nur, wie lange ich brauche, um das umzusetzen. Sonst könnte ich mir auch vorstellen, im interkulturellen Bereich zu arbeiten, zum Beispiel Französisch-Finnisch oder Deutsch-Finnisch (oder in welcher Sprachkombination auch immer).


Ich danke dir ganz herzlich für das Gespräch und deine tollen Online-Beiträge und wünsche dir alles Gute für dein weiteres Studium und die Zeit danach!


****
Über das Stipendium:
Das Deutschlandstipendium ist eine Kooperation zwischen gesellschaftlichen Förderern und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung, das alle Förderer in ihrem Engagement zu 50% unterstützt. Mehr Informationen auf der Website des Bundesministeriums.

Kommentare

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posiFIN 14. Mai 2021 15:55

Vielen Dank, Fantine, für Deinen Einsatz und für Deine Beiträge! Wünsche Dir weiterhin viel Spaß mit der finnischen Sprache und viel Erfolg mit dem Reststudium! Und Danke für euch beiden für das interessante Interview!

Jana Revontulet 14. Mai 2021 03:48

Vielen Dank für die interessanten Artikel und weiterhin viel Erfolg für das letzte Viertel des Masterstudiums ;-)

dfgliest 13. Mai 2021 19:20

Viel Spaß weiterhin bei der Arbeit und danke für die guten Beiträge! Beiträge über finnische Literatur sind immer sehr willkommen!!

panter 13. Mai 2021 14:09

Herzlichen Dank den Stipendiatinnen für die tolle Arbeit und die vielen Beiträge auf der Homepage!

Fail GraphicBitte überprüfe deine Angaben. Vielen Dank.

Success RocketHat geklappt. Vielen Dank.

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